Digitaler Reifegrad

Ein ausführlicher Guide für den deutschen Mittelstand.

Einführung zum digitalen Reifegrad

Der digitale Reifegrad beschreibt, wie weit ein Unternehmen in der Nutzung digitaler Technologien und Prozesse fortgeschritten ist. Aber es geht nicht nur um Technik – auch die Anpassung des Geschäftsmodells, der Aufbau von digitalen Fähigkeiten und eine digitale Unternehmenskultur gehören dazu.

Je höher der digitale Reifegrad, desto besser kann ein Unternehmen die Digitalisierung nutzen, um zum Beispiel neue Märkte zu erschließen oder effizienter zu arbeiten. Ein niedriges Niveau bedeutet, dass das Unternehmen noch am Anfang steht und vielleicht nur wenige digitale Tools oder Prozesse nutzt.

Wichtig ist: Der digitale Reifegrad verändert sich ständig.

Die Technologie entwickelt sich weiter, ebenso die Erwartungen von Kunden und Märkten. Unternehmen sollten regelmäßig ihren digitalen Fortschritt bewerten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Warum ist der digitale Reifegrad wichtig?

In einer Welt, die sich immer schneller digitalisiert, müssen Unternehmen Schritt halten. Wer nicht in neue Technologien investiert und seinen digitalen Reifegrad nicht steigert, riskiert, den Anschluss zu verlieren. Wettbewerber, die schneller agieren, können effizienter arbeiten, neue Geschäftsmöglichkeiten nutzen und die Bedürfnisse ihrer Kunden besser erfüllen.

Ein höherer digitaler Reifegrad bietet folgende Vorteile:

Mehr Effizenz

Durch Automatisierung und digitale Prozesse können Unternehmen schneller und kostengünstiger arbeiten.

Bessere Entscheidungen

Datenanalyse hilft, fundierte Entscheidungen zu treffen und Risiken zu minimieren.

Wettbewerbsvorteile

Unternehmen, die innovative digitale Lösungen entwickeln, können sich von der Konkurrenz abheben.

Zufriedene Kunden

Durch digitale Kanäle und personalisierte Angebote lassen sich Kunden leichter erreichen und binden.

Beispiel

Eine Bäckerei, die anfängt, ihre Bestellungen über eine App anzunehmen, kann effizienter arbeiten und ihre Kunden mit personalisierten Angeboten besser bedienen.

Wie wird der digitale Reifegrad gemessen?

Es gibt verschiedene Modelle, die Unternehmen dabei unterstützen, ihren digitalen Reifegrad zu bewerten. Jedes Modell nutzt unterschiedliche Kriterien, aber alle zielen darauf ab, den Fortschritt eines Unternehmens in der Digitalisierung zu erfassen.

1. Das Capgemini-Modell

Dieses Modell bewertet den digitalen Reifegrad anhand von sieben Dimensionen, darunter Kundenerlebnis, Betriebseffizienz und digitale Unternehmenskultur.

2. Deloitte Digital Maturity Model (DMM)

Deloitte teilt den Reifegrad in vier Stufen:

  • Anfangsphase: Das Unternehmen hat nur begrenzte digitale Fähigkeiten.
  • Entwicklung: Erste digitale Prozesse und Technologien werden eingeführt.
  • Vernetzung: Digitalisierung ist in vielen Bereichen des Unternehmens angekommen.
  • Transformation: Das Unternehmen nutzt die Digitalisierung umfassend und strategisch.

Beispiel: Ein mittelständisches Unternehmen, das erst begonnen hat, in die Digitalisierung zu investieren, würde in die Anfangsphase fallen. Sobald es digitale Tools in mehreren Abteilungen einführt und diese miteinander vernetzt, steigt es in die nächste Stufe auf.

3. BCG Digital Acceleration Index

Die Boston Consulting Group misst, wie reif und schnell ein Unternehmen in der Digitalisierung ist, und bewertet es auf einer Skala von 1 bis 100.

4. Gartner’s Digital Maturity Model

Gartner schaut auf fünf Dimensionen wie Strategie, Kultur und Innovationsfähigkeit, um den digitalen Reifegrad eines Unternehmens zu bewerten.

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Die Phasen der digitalen Reife

Die digitale Transformation eines Unternehmens verläuft in mehreren Phasen. Diese Phasen helfen dabei zu verstehen, wo sich das Unternehmen befindet und welche Schritte als nächstes notwendig sind.

1. Initiation (Anfangsphase)

Das Unternehmen beginnt erste digitale Projekte, aber es gibt noch keine klare Strategie. Digitales Engagement beschränkt sich oft auf einzelne Bereiche.

2. Expansion (Ausbauphase)

Die Digitalisierung breitet sich aus. Das Unternehmen arbeitet an einer digitalen Strategie und integriert digitale Technologien in mehrere Geschäftsbereiche.

3. Integration (Integrationsphase)

Digitale Technologien und Prozesse sind nun fest im Unternehmen verankert. Daten werden systematisch genutzt, um Entscheidungen zu treffen.

4. Transformation (Transformationsphase)

Das Unternehmen ist voll digital transformiert. Digitale Prozesse und Technologien sind ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur und des Geschäftsmodells.

Beispiel: Ein Unternehmen, das von Papierdokumenten zu einer vollständig digitalen Buchhaltung übergeht und gleichzeitig automatisierte Prozesse in der Produktion einführt, befindet sich in der Integrationsphase.

Welche digitalen Reifegrade gibt es?

Die meisten Modelle teilen den digitalen Reifegrad in mehrere Stufen ein:

1. Digitaler Anfänger

Das Unternehmen nutzt digitale Technologien kaum.

2. Digitaler Anwendungsfall

Es gibt erste digitale Projekte, aber keine übergreifende Strategie.

3. Digitale Vernetzung

Das Unternehmen hat eine integrierte digitale Strategie und nutzt Technologien in vielen Bereichen.

4. Digitaler Vorreiter

Das Unternehmen setzt fortschrittliche digitale Lösungen ein und nutzt Daten strategisch.

5. Digitaler Champion

Das Unternehmen ist führend in seiner Branche und setzt neue Standards in der Digitalisierung.

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Wie können Unternehmen ihren digitalen Reifegrad steigern?

Um den digitalen Reifegrad zu verbessern, braucht es eine klare Strategie und gezielte Maßnahmen. Hier einige Schritte, die Unternehmen unternehmen können:

  1. Digitale Führung etablieren: Das Top-Management muss die digitale Vision klar kommunizieren und vorleben.
  2. Digitale Kultur fördern: Mitarbeiter sollten geschult und in den digitalen Wandel einbezogen werden.
  3. Technologische Infrastruktur aufbauen: Unternehmen brauchen eine flexible und skalierbare IT-Infrastruktur.
  4. Datengetriebene Entscheidungen fördern: Daten sollten im Zentrum aller Entscheidungen stehen.
  5. Innovation vorantreiben: Unternehmen müssen regelmäßig in neue Technologien investieren und innovative Ansätze fördern.

 

Beispiel: Ein Versandunternehmen kann den Reifegrad steigern, indem es eine eigene App zur Verfolgung von Lieferungen entwickelt und dabei auf Echtzeit-Daten setzt, um Kunden aktuelle Informationen zu liefern.

FAQ

Der digitale Reifegrad zeigt, wie weit ein Unternehmen in der digitalen Transformation fortgeschritten ist.

Zu den bekanntesten gehören das Capgemini-Modell, das Deloitte Digital Maturity Model und das Gartner Digital Maturity Model.

Die Phasen sind: Initiation, Expansion, Integration und Transformation.

 

Durch eine klare Strategie, Förderung einer digitalen Kultur, Investitionen in Technologie und Nutzung von Daten zur Entscheidungsfindung.